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Auswahlverfahren bei SAP Dienstleistern im Bereich Migration zum Thema SAP Testautomatisierung

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Das Auswahlverfahren für SAP-Dienstleister im Bereich Migration und Implementierung von SAP Testautomatisierung ist essenziell, um die Qualität von SAP-Systemen während und nach der Migration zu sichern. Die Wahl des richtigen Dienstleisters erfordert eine sorgfältige Prüfung von Fachkompetenzen, Tools und Methoden, da die Testautomatisierung im SAP-Umfeld hochspezialisiert ist.

Hier ist ein strukturierter Ansatz zur Auswahl geeigneter Dienstleister:


1. Zielsetzung und Bedarfsanalyse

Bevor Sie potenzielle Dienstleister evaluieren, sollten klare Anforderungen definiert werden:

  • Projektumfang:
    • Welche SAP-Systeme sind betroffen? (z. B. SAP S/4HANA, SAP ECC, SAP Fiori).
    • Umfang und Komplexität der Geschäftsprozesse.
  • Ziele:
    • Sicherstellen der Systemstabilität während und nach der Migration.
    • Automatisierung von Regressionstests und End-to-End-Testfällen.
    • Reduzierung manueller Testaufwände und -kosten.
  • Testbereiche:
    • Welche Tests sollen automatisiert werden? Beispiele:
      • Regressionstests für wiederkehrende Szenarien.
      • End-to-End-Tests über mehrere Systeme hinweg.
      • Performance- und Lasttests.
  • Integration in DevOps:
    • Soll die Testautomatisierung in CI/CD-Pipelines eingebunden werden?

2. Erstellung eines Anforderungskatalogs

Ein detaillierter Anforderungskatalog bildet die Grundlage für die Auswahl des Dienstleisters:

Technologische Anforderungen:

  1. Expertise in SAP-spezifischen Testtools:
    • Erfahrung mit Tools wie SAP Solution Manager Test Suite, SAP Focused Build, Tricentis Tosca, Worksoft Certify oder anderen.
    • Kompetenz bei der Nutzung von SAP CBTA (Component-Based Test Automation).
  2. Technologien und Schnittstellen:
    • Fähigkeit, APIs, Webservices und Fiori/OData-Schnittstellen zu testen.
    • Kompetenz bei der Automatisierung von Tests für SAP GUI und Web Dynpro.
  3. Testdatenmanagement:
    • Erfahrung mit Lösungen für Testdatenanonymisierung und -bereitstellung.
    • Nutzung von SAP Data Migration und Management Tools.
  4. Tool-Integration:
    • Integration in bestehende DevOps-Tools wie Jenkins, Azure DevOps, GitLab oder Jira.

Prozesskompetenz:

  1. Automatisierungsstrategie:
    • Entwicklung einer nachhaltigen Testautomatisierungsstrategie, die skalierbar ist.
    • Empfehlung zur Testabdeckung (z. B. welche Tests manuell und welche automatisiert durchgeführt werden sollten).
  2. Testmethodik:
    • Anwendung von agilen Testmethoden, Shift-Left-Prinzipien und Risk-Based-Testing-Ansätzen.
  3. Erfahrung in verschiedenen Testarten:
    • Automatisierung von funktionalen Tests, Performance-Tests und Integrationsszenarien.
    • Bereitstellung von Lösungen für Lasttests und Benutzerakzeptanztests (UAT).

Projektmanagement und Support:

  1. Projektmethodik:
    • Verwendung von SAP Activate, Scrum oder hybriden Projektmethoden.
  2. Schulungen und Wissenstransfer:
    • Schulungen für interne Teams zur eigenständigen Nutzung der Testautomatisierung.
  3. Support und Wartung:
    • Sicherstellen des Supports nach der Implementierung und regelmäßige Wartung der Testskripte.

Referenzen und Nachweise:

  1. Branchenexpertise:
    • Nachweis erfolgreicher Testautomatisierungsprojekte in der Branche des Kunden (z. B. Produktion, Handel, Logistik).
  2. Projektreferenzen:
    • Dokumentierte Case Studies mit messbaren Ergebnissen, z. B.:
      • Erreichte Reduktion der Testzeiten.
      • Verbesserung der Testabdeckung.

3. Auswahlprozess

  1. Longlist erstellen:
    • Identifizieren Sie potenzielle Dienstleister anhand von SAP-Partnerlisten, Empfehlungen oder Recherchen.
  2. RFI (Request for Information):
    • Fordern Sie allgemeine Informationen zur Expertise, verwendeten Tools und Projektansätzen an.
  3. RFP (Request for Proposal):
    • Verschicken Sie eine detaillierte Ausschreibung mit Ihrem Anforderungskatalog.

4. Proof of Concept (PoC)

Ein Proof of Concept (PoC) ermöglicht es, die tatsächlichen Fähigkeiten eines Dienstleisters zu prüfen.

  • Aufgaben für den PoC könnten umfassen:
    • Automatisierung eines exemplarischen End-to-End-Testfalls.
    • Integration der Automatisierung in Ihre bestehenden Systeme.
    • Erstellung eines Reports zur Testabdeckung und Fehlerfindung.

5. Bewertungskriterien

Nutzen Sie eine Punktetabelle zur Bewertung der Dienstleister:

  1. Technologiekompetenz (30%):
    • Expertise in SAP-spezifischen Automatisierungstools.
    • Fähigkeit zur Integration in hybride Landschaften (On-Premise und Cloud).
  2. Erfahrung und Referenzen (25%):
    • Nachweis erfolgreicher Testautomatisierungsprojekte.
    • Branchen- und Projekterfahrung.
  3. Methodik und Innovation (20%):
    • Nachhaltige und innovative Automatisierungsansätze.
    • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an Ihre Anforderungen.
  4. Kosten und ROI (15%):
    • Klare Kostenstruktur und ROI-Prognose.
  5. Schulungen und Support (10%):
    • Verfügbarkeit von Wissenstransfer und langfristigem Support.

6. Vertragsgestaltung und Projektstart

  1. Service Level Agreements (SLAs):
    • Definieren Sie klare Erwartungen an Reaktionszeiten, Fehlerbehebung und Wartung.
  2. Meilensteine und KPIs:
    • Vereinbaren Sie klare Meilensteine, z. B.:
      • Phase 1: Entwicklung und Implementierung der Automatisierung.
      • Phase 2: Integration und Testläufe.
      • Phase 3: Go-Live und Nachbereitung.
  3. Datensicherheit:
    • Klären Sie den Umgang mit sensiblen Daten und die Einhaltung von DSGVO-Vorgaben.

Fazit

Die Auswahl eines Dienstleisters für SAP Testautomatisierung erfordert technische Expertise, Methodik und Branchenverständnis. Ein strukturiertes Verfahren mit RFI/RFP, PoC und Bewertung nach definierten Kriterien stellt sicher, dass der Dienstleister nicht nur die aktuellen Anforderungen erfüllt, sondern auch zukünftige Herausforderungen meistern kann.

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